baukonstruktion

 

Es handelt sich um einen Stahlbetonskelettbau mit sechs oberirdischen Vollgeschossen und einem Kellergeschoss.  Er beinhaltet Büroetagen, Schulungsräume sowie einen Vortragssaal mit Cafeteria. 

Der "unregelmäßige feste" Innenkörper wird von einer Gitterfassade als Außenhaut umspannt. Aufgrund der quadratischen Form des Außenkörpers bildet sich ein großes Atrium, innerhalb dessen die Außentreppe abgehängt ist, um den repräsentativen Eingangsbereich stützenfrei zu halten.

Das statische System des Innenkörpers beruht auf einem Raster von 6 x 6 Metern. Die Tragstruktur wird aus Stahlbeton B25 gebildet. Fundamente, Unterzüge, Decken und Stützen werden in Ortbeton ausgeführt. Zur Abdichtung des Kellergeschosses wird eine Weisse Wanne ausgebildet. Die vorgehängte Fassade besteht aus vorgefertigten Stahlbetonfertigteilen. Die horizontale Aussteifung des Gebäudes erfolgt hauptsächlich durch den Treppenhauskern, der gleichzeitig die Sanitär- und Installationsbereiche enthält. Der Außenkörper besteht aus einem Edelstahlgitter. Die Horizontallasten werden hier über horizontale Fachwerke abgeleitet. Die Vertikallasten aus den Eigenlasten des Gitters, der Einfachverglasung des Atriums sowie der abgehängten Außentreppe werden durch HEM-Profile aufgenommen.

 

bauablauf

I. Stahlbetonkörper

Nachdem die Baugrube ausgehoben ist, wird mit der Herstellung der Fundamente und der Bodenplatte begonnen. Es folgen die Stützen, Wände und die Decke des Kellergeschosses. Daraufhin wird mit Hilfe von Gleitschalungen der funktionale Gebäudeteil (Nottreppen, Sanitär und Aufzugsschacht) in Stahlbeton gefertigt. Parallel dazu wird zeitlich versetzt der Gebäudehauptteil (Büros) hergestellt. Hier ist zu bedenken, dass die Innenseiten der Außenwände in Sichtbetonqualität auszuführen sind; dies kann etwas zeitaufwendiger sein. Wiederum zeitlich versetzt dazu folgt von unten nach oben der technische und der allgemeine Ausbau.

II. Atrium

Die Fassade des Atriums besteht aus Stahl und Glas. Nachdem der Hauptteil des Gebäudes (Stahlbetonkörper) im Rohbau fertiggestellt ist, kann mit der Montage der HEM-Rahmen begonnen werden. Diese werden oben in der Attika, und unten im Fundament an den in Beton eingelassenen Stahlauflagern verschraubt. Nachdem diese mit den horizontalliegenden Fachwerken verbunden worden sind, können die auf der Baustelle vormontierten Treppen aufgehangen und mit der Verglasung begonnen werden.

III. Fachwerk

Das Fachwerk dient sowohl dem Abtrag der Windlasten, als auch der Aufhängung der Hülle. Dort, wo die Windlasten überwiegend durch den Stahlbetonkörper abgetragen werden können die Hohlprofile des Tragwerks eine geringere Wandungsstärke haben, um Kosten und Gewicht einzusparen. Das Stahlfachwerk wird aus den erforderlichen Metallprofilen und –bauteilen, für jede Seite des Gebäudes, zusammengeschweißt. Möglicherweise werden die Fachwerke auch in der Fabrik zusammengefügt, feuerverzinkt und dann entweder halbiert (13m Länge) auf LKWs oder in voller Länge auf Lastkähnen über die Spree zur Baustelle geschafft. Die Montage erfolgt von oben nach unten, parallel zur Montage der vorgehängten Stahlbetonfertigteile. Begonnen wird mit den Fachwerken für das Dach; danach folgen die Kanten (diagonal liegend) und die seitlichen Fachwerke. Diese werden einerseits an den diagonal liegenden Fachwerken aufgehangen, andererseits an den vertikalen Stahlstützen des Atrium bzw. an der Stahlbetonwand fixiert. Danach werden die Fachwerke an den vier Ecken des Gebäudes zusammengeschweißt. Über einen Erdanker wird die Konstruktion nach unten abgespannt.

IV. Hülle

Die Hülle ist über dieselbe Fachwerkkonstruktion gehalten, die auch den horizontalen Lastabtrag (Windlasten) für die Glasfassade des Atrium übernimmt. Das Metallgewebe wird in 3 m breiten Bahnen außen vor die Konstruktion montiert, und nach unten abgespannt.